Der Faltflyer, oft nur Flyer genannt, ist wohl das bekannteste Printmedium, wenn es darum geht Werbung zu machen oder Informationen zu teilen. Auch wenn es den Eindruck macht, dass es einfach sei einen Flyer zu erstellen, so gibt es doch Einiges zu wissen, damit es auch gelingt.
Im Folgenden erkläre ich dir auf was du beim Erstellen deines Flyers achten solltest und wie du am besten vorgehst. Dabei geht es um die grundsätzliche Planung und die technischen Aspekte wie Format, Seitenanzahl und Faltung. Tipps zur Gestaltung selbst kann ich dir leider nicht geben, denn ich kenne ja deine Inhalte nicht.
Es gibt aber den Artikel mit Tipps für die Gestaltung von Texten, die mit Leichtigkeit gelesen werden, den du dir gerne im Anschluss anschauen kannst.
Wie bereite ich den Flyer vor?
Inhalte sammeln
Mach dir zuerst Gedanken darüber welche Inhalte in den Flyer sollen. Damit meine ich nicht Stichworte, sondern echte Inhalte. Verfasse Überschriften und Texte so konkret wie möglich. Wähle Bilder oder Grafiken aus, die tatsächlich verwendet werden sollen. Nur so bekommst du einen vernünftigen Überblick.
Strukturiere anschließend den Inhalt nach Zusammengehörigkeit.
Je konkreter du deinen Inhalt im Vorfeld definierst, desto einfacher fällt es dir anschließend das passende Format und die richtige Seitenanzahl auszuwählen.
grafik
Wie finde ich das passende Format und die richtige Seitenanzahl für den Flyer?
An dieser Stelle kannst du entweder zuerst das Format definieren oder zuerst die Seitenanzahl ermitteln. Beides hat Vor- und Nachteile, weil Format und Seitenanzahl sich gegenseitig bedingen. Bist du beim Format flexibel, dann starte mit der Seitenanzahl. Im anderen Fall starte mit dem Format.
Zuerst die Seitenanzahl ermitteln
Lege fest welche Inhalte zusammen auf eine Seite gehören und achte darauf, dass alle Seiten in etwa die gleiche Menge an Inhalt haben. Das heißt nicht, dass alle Seiten gleich aussehen sollen. Während eine Seite textlastig ist, kann auf einer anderen Seite nur ein großes Bild zu sehen sein. Auf diese Weise ergibt sich fast automatisch die passende Seitenanzahl. Kommst du auf eine ungerade Anzahl, dann runde auf und schau welchen Inhalt du auf zwei Seiten verteilen kannst. Gönne dem Inhalt etwas Luft. Das sage ich ganz bewusst, denn nicht selten sind Flyer sehr mit Inhalten überfrachtet.
Anhand der Menge und Art des Inhalts ergibt sich das Format. Wenn du beispielsweise viele Panoramafotos hast, dann ist es sinnvoll ein Querformat zu wählen. Hast du Texte, die viele Aufzählungen enthalten, bietet sich dafür besser ein Hochformat an. Nicht nur hoch oder quer gilt es zu entscheiden, sondern auch die Größe wie A6, A5, DINlang,….Je mehr Inhalt du pro Seite hast, desto größer wählst du das Format.
An dieser Stelle die richtige Entscheidung zu treffen hängt also von einigen Faktoren ab und ist nicht so einfach. Darum ist es um so wichtiger, dass du dir dafür genügend Zeit nimmst.
Zuerst das Format definieren
Hast du schon ein Wunschformat oder kommen aufgrund von Postversand oder anderen Vorgaben nur bestimmte Formate in Frage, dann lege das Format zuerst fest.
Nun kannst du damit anfangen deinen Inhalt passend zum Format zu strukturieren. Überlege also wieviel Text und Bilder du pro Seite bequem unterbringen kannst. Auch jetzt ergibt sich wieder automatisch die Seitenanzahl.
Diese Art kann die schnellere Variante sein. Aber du kannst auch Schwierigkeiten bekommen, wenn deine Inhalte einfach nicht gut ins Format passen wollen. Tabellen sind beispielsweise so Querulanten, denn du kannst sie nicht beliebig schmal oder niedrig machen.
design
Wie wird der Flyer nun gefaltet?
Das Format steht fest und die Seitenanzahl ist ermittelt. Aber wie wird dein Flyer nun gefaltet. Die Auswahl an Falzarten ist enorm. Eine erste Orientierung bekommst du, wenn du schaust, welche Falzung für deine Seitenanzahl überhaupt in Frage kommt. Hier zeige ich dir ein paar gängige Falzarten:




Welche Falzung die Richtige ist hängt von deinem Inhalt ab, also in welcher Reihenfolge der Leser deine Infos bekommen soll und was gemeinsam auf einen Blick zu sehen sein soll. Weiter unten habe ich für dich dazu noch ein Beispiel für den Klassiker 2‑Bruch-Wickelfalz DINlang.
typografie
Wie erstelle ich die Vorlage für den Flyer?
Jetzt ist es Zeit, dass du dir eine exakte Vorlage für den Flyer erstellst. Stell dir dazu vor wie der Flyer in komplett entfalteter Form aussehen wird. Denn eine Sache gilt für alle Faltflyer: Sie bestehen eigentlich nur aus einem Blatt mit Vorder- und Rückseite. Die einzelnen Seiten entstehen durch die Faltung.
Für die Vorlage brauchst du exakte Maßangaben. Diese bekommt du bei der Druckerei. Ich empfehle dir gleich bei der Druckerei zu schauen, bei der du später auch drucken lassen willst. Erstens bieten nicht alle Druckereien alle Arten von Faltungen an und zweitens können Maße geringfügig variieren. Nichts ist ärgerlicher als wenn du mit der Gestaltung fertig bist und dann merkst, dass du nun jede einzelne Seite um 3 mm schmaler machen musst.
Bei den Vorgaben für DIN lang solltest du besonders aufmerksam sein. Diese variieren nämlich tatsächlich in der Breite von 99 x 210 mm über 100 x 210 mm bis zu 105 x 210 mm (oft mit „plus“ bezeichnet). Alle anderen DIN Formate dürften keine Unterschiede aufweisen.
Achtung: Orientiere dich nicht nur an den Maßen für das offene Format, sondern schau bei Faltflyern ganz genau wie breit jede Seite (von Falz zu Falz) ist. Je nach Falzart sind nicht alle Seiten gleich breit wie du im folgende Beispiel sehen kannst.


Um es dir so leicht wie möglich zu machen, bieten manche Druckereien mittlerweile leere Vorlagen für gängige Grafikprogramm zum Download an. Schau einfach, ob für dich was Passendes dabei ist.
Mein Tipp aus der Praxis:
Am besten faltest du dir ein Muster aus Papier. Beschrifte jede Seite (vorn, hinten, innen, Klappe,…) und markiere ggf. wo oben und unten ist. Das hIlft dir, die Inhalte später auf die jeweils richtige Seite zu platzieren.
Jetzt kannst du loslegen, deine Vorlage mit Leben zu füllen. Wie oben versprochen zeige ich dir an einen Beispiel wie Inhalte sinnvoll verteilt werden können.
gestaltung
Welche Inhalte sollen auf welche Seite?
Diese Frage kann ich nicht pauschal beantworten. Deshalb zeige ich dir beispielhaft wie ein 2‑Bruch-Wickelfalz DIN lang aufgebaut sein könnte.
Die Vorderseite
Die Titelseite hat die Aufgabe den Leser anzusprechen. Sag in knappen, klaren Worten was den Leser bei diesem Flyer erwartet. Mit einem Bild kannst du deine Aussage noch verstärken. Bilder bekommen von Natur aus mehr Aufmerksamkeit. Natürlich muss das Bild zum Thema passen.
Die Rückseite
Platziere hier alle Infos zur Kontaktaufnahme und zum Unternehmen. Hier ist der richtige Platz für die Adresse, das Firmenlogo, eine Anfahrtsbeschreibung und Socialmedia-Profile. Eine Handlungsaufforderung also der „call to action“ kann hier ebenfalls gut platziert werden.
Seite 2 / die Klappe
Hier kannst du dem Leser einen Überblick über das Produkt, die Dienstleistung oder deine Firma geben.
Nutze diese Seite beispielsweise für ein „über mich/uns“, ein Angebotsüberblick, die wichtigsten Fakten oder Vorteile,…. Die Seite 2 kann quasi als Einleitung zum Inhalt gesehen werden.
Die Innenseiten
Alle Informationen zum Hauptthema kommen nun auf die drei Innenseiten. Nutze die 3‑Teilung zur Strukturierung deiner Inhalte. Wenn du merkst, dass der Platz doch nicht reicht, dann wähle einen Flyer mit mehr Seiten, statt die Seiten mit Infos zu überladen oder Schriften so klein zu wählen, dass man eine Lupe braucht.



layout
Zusammengefasst
Wenn du einen Flyer erstellen willst, der den Leser auf den ersten Blick anspricht und strukturierten Inhalt bietet, dann ist das nicht nebenbei gemacht. Je leichter es der Leser haben soll, desto mehr Arbeit steckt meistens dahinter. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn nichts ist sinnloser als ein Flyer, den niemand liest.
Wünscht du dir Unterstützung beim Erstellen des Flyers, dann schau mal ob ein Desing-Coaching für dich das richtige ist. Oder willst du den Flyer doch lieber komplett gestalten lassen? Dann findest du alle Infos dazu hier. Du kannst mich auch jeder Zeit kontaktieren.
