Druck­da­ten erstel­len – Dar­auf soll­ten Sie achten
Druckdaten erstellen - meine Tipps für gute Druckdaten

Die Gestal­tung ist fer­tig, jetzt nur noch die Druck­da­ten erstel­len und dann ab damit zur Dru­cke­rei. Doch so schnell wie die Daten bei der Dru­cke­rei sind, kom­men sie auch wie­der zurück. Die Dru­cke­rei schreibt, dass die Datei feh­ler­haft ist.

Bei Online-Dru­cke­reien kann man fal­sche Daten teil­weise gar nicht hoch­la­den. Und das ist ein rie­sen Glück. Denn wenn feh­ler­hafte Druck­da­ten ein­fach gedruckt wer­den, dann ist das Ergeb­nis sel­ten wie es sein sollte.

In die­sem Arti­kel erkäre ich die wich­tigs­ten Dinge, damit das Druck­da­ten erstel­len klappt.

Das sind die Basics zum Druck­da­ten erstellen

Ein Pro­gramm nut­zen, das Druck­da­ten erstel­len kann

Nicht jedes Pro­gramm ist dazu geeig­net druck­fä­hige Daten zu expor­tie­ren. Ich arbeite – wie viele aus der Bran­che – mit den Pro­gram­men von Adobe. Diese Inves­ti­tion lohnt sich nur, wenn man die Pro­gramme täg­lich nutzt. Doch es gibt mitt­ler­weile gute Alter­na­ti­ven. Von Office Pro­gram­men rate ich jedoch ab. Denn wie der Name schon sagt, sind sie für Office Anwen­dun­gen ent­wi­ckelt wor­den nicht für die Gestaltung.

Die Vor­ga­ben der Dru­cke­rei ansehen

Am bes­ten schaut man sich noch bevor man mit der Gestal­tung beginnt das Daten­blatt zum gewünsch­tes Pro­dukt an. Bei Online-Dru­cke­reien fin­dest man die Anga­ben meist direkt als PDF beim Pro­dukt. Die­ses Daten­blatt ent­hält alle not­wen­di­gen Infos zur Druck­da­tei. Im Fol­gen­den erkläre ich was die ver­schie­de­nen Begriffe  bedeu­ten und wel­che für die Erstel­lung der Druck­da­ten am wich­tigs­ten sind.

Die Rei­hen­folge und Anord­nung der Seiten

Auf dem Daten­blatt ist eine Skizze wie die Sei­ten ange­legt wer­den müs­sen.
Bei Visi­ten­kar­ten wären das bei­spiels­weise die Vor­der- und Rück­seite, bei Klapp­kar­ten die Innen- und Außen­seite, bei Fly­ern die Vor­der- und Rück­seite. Die Skizze zeigt exakt die Rei­hen­folge der Sei­ten, die Maße und ggf. die Drehung.

Gerade bei Falt­fly­ern und Pro­duk­ten mit hori­zon­ta­lem Falz ist erhöhte Auf­merk­sam­keit gefragt. Schauen Sie sich also vorab alles genau an und bauen Sie nach die­sem Prin­zip die Datei auf. Ist die Gestal­tung schon fer­tig, müs­sen ggf. die Maße nach den Vor­ga­ben ange­passt werden.

Was ich immer emp­fehle: Die Skizze aus­dru­cken, aus­schnei­den und fal­ten. So bekommst man ein bes­se­res Gefühlt dafür wie alles zusammenhängt.

grafik 

Druck­da­ten erstel­len: Daten­for­mat, End­for­mat, gefalz­tes Endformat

Daten­for­mat:

Das Daten­for­mat bezeich­net die Höhe x Breite mit allen Sicher­heits­ab­stän­den, Beschnitt­zu­ga­ben und Sei­ten­fol­gen. In die­sem For­mat wer­den die Druck­da­ten an die Dru­cke­rei geschickt.

 

End­for­mat:

Das End­for­mat gibt an wie groß das Pro­dukt nach Druck und Schnitt sein wird. Es ist somit iden­tisch mit der Flä­che, die gestal­tet wird. 

 

gefalz­tes Endformat:

Wie es der Name schon ver­mu­ten lässt, han­delt es sich um das For­mat nach der Fal­zung und ist damit für alle Pro­dukte, die gefal­tet wer­den, rele­vant. Ein Flyer kann bei­spiels­weise das End­for­mat 297x210 mm und das gefalzte End­for­mat 99x210 mm haben.

design 

Beschnitt, Rand­ab­stand bzw. Sicherheitsabstand

Den Beschnitt anlegen

Der Beschnitt befin­det sich außer­halb der Schnitt­kan­ten. Er gleicht die Schnitt­to­le­ranz aus und sorgt somit dafür, dass es keine unge­woll­ten wei­ßen Rän­der (Blit­zer) ent­ste­hen. Darum müs­sen alle far­bi­gen Flä­chen und Bil­der, die bis zum Rand rei­chen, bis in den Beschnitt erwei­tert werden.

Die Maße für den Beschnitt wer­den dem End­for­mat rund­herum hin­zu­ge­fügt. Das kann ent­we­der zu Beginn als auch nach­träg­lich gemacht werden.

Ein Bei­spiel: das For­mat A4, also 210 x 297 mm mit einem Beschnitt von 3mm

Breite: 3mm + 210mm + 3mm = 216 mm
Höhe: 3mm + 297mm + 3mm = 303 mm

Das End­for­mat und der Beschnitt zusam­men erge­ben das Daten­for­mat. Im Bei­spiel sind es 216 x 303 mm.

 

Der Rand­ab­stand bzw. Sicherheitsabstand

Der Sicher­heits­ab­stand ist im Rand­be­reich. Dort soll­ten keine rele­van­ten Inhalte sein. Denn wenn der Schnitt nicht exakt ist, kann ein Teil davon abge­schnit­ten wer­den. Lei­der ist der Sicher­heits­ab­stand nicht ein­heit­lich defi­niert. Es gibt Anga­ben vom End­for­mat als auch vom Daten­for­mat aus gemes­sen. Darum ist der Blick aufs Daten­blatt beson­ders wichtig.

Der Sicher­heits­ab­stand dient als Hil­fe­stel­lung bei der Gestal­tung, damit spä­ter nichts Wich­ti­ges ver­lo­ren geht. Er muss nicht extra ange­legt werden.

Ach­tung: Bei Pro­duk­ten, die geöst wer­den, wie bei­spiels­weise Ban­ner, ist der Sicher­heits­ab­stand sehr groß damit nichts von der Gestal­tung „weg gelocht“ wird.

typografie 

Druck­da­ten erstel­len: Bild­auf­lö­sung und Farben

Das rich­tige Farb­pro­fil verwenden

Für alle Druck­sa­chen gilt: kein RGB Farb­mo­dus ver­wen­den. Sowohl im Digi­tal­druck als auch im Off­set­druck müs­sen die Daten im Farb­mo­dus CMYK ange­legt sein. Wer­den die Daten in RGB Far­ben zum Druck geschickt, wer­den diese auto­ma­tisch umge­wan­delt was zu unschö­nen Über­ra­schun­gen füh­ren kann.

Man­che Dru­cke­reien geben für einen opti­ma­len Druck spe­zi­elle Pro­file an wie bei­spiels­weise ISOcoated_​v2_​300_​eci. Damit wird der Druck per­fekt auf die Druck­ma­schine und das Papier abge­stimmt. Haben Sie Schwie­rig­kei­ten Ihren Daten ein Farb­pro­fil hin­zu­zu­fü­gen, fra­gen Sie am bes­ten bei der Dru­cke­rei nach, ob CMYK ohne spe­zi­el­les Pro­fil auch zu einem guten Ergeb­nis führt.
Viele Dru­cke­reien bie­ten auch einen Ser­vice an, der die Druck­da­ten pas­send erstellt.

Die Bild­auf­lö­sung

Für ein druck­fä­hi­ges Farb­bild wird eine Auf­lö­sung von 300 dpi emp­foh­len. Für Bil­der in Grau­stu­fen rei­chen 150dpi für ein gutes Ergeb­nis aus. Bei groß­for­ma­ti­gen Pro­duk­ten wie Ban­nern oder Rol­lups gel­ten andere Werte zum Druck­da­ten erstel­len. Ein Bilck auf das Daten­blatt ist auch  hier hilfreich.

Übri­gens: Ist das Bild selbst unscharf, kann eine hohe Auf­lö­sung nichts daran ändern. Hat ein Bild nicht die erfor­der­li­che Auf­lö­sung, kann man es „Hoch­rech­nen“ – also Pixel dazu „erfin­den“. Das ändert zwar kaum was an der Qua­li­tät, aber die Dru­cke­rei meckert dann nicht mehr.

gestaltung 

Das Datei­for­mat

Datei­for­mat Num­mer 1 ist das PDF. Beim Druck­da­ten erstel­len müs­sen dabei die Schrif­ten ein­ge­bet­tet wer­den. Infor­mie­ren Sie sich, ob die Dru­cke­rei ein bestimm­tes PDF (häu­fig PDF/​X‑3 2002) ver­langt.
Wei­tere Datei­for­mat für den Druck sind eps, jpg oder tiff. Bei allen For­ma­ten, die auf Pixel basie­ren, ist es wich­tig, dass die Daten ins­ge­samt (nicht nur die Bil­der) eine Druck­auf­lö­sung von 300 dpi haben.

layout 

Druck­da­ten erstel­len mit Lackie­rung oder Formschnitt

Soll ein Pro­dukt in eine spe­zi­el­len Form geschnit­ten wer­den oder sol­len Teile der Gestal­tung lackiert wer­den, ist ein sepa­ra­ter Farb­ka­nal not­wen­dig. In die­sem Farb­ka­nal wer­den dann die Stanz­kon­tur oder die Lack­flä­che defi­niert. Bei die­sen und wei­te­ren Ver­ede­lun­gen rate ich aller­dings dazu sich Hilfe vom Profi zu holen. Denn allein tech­nisch betrach­tet, sind viele Pro­gramme nicht in der Lage zusätz­li­che Farb­ka­näle anzulegen.

visu­elle kommunikation 

Zusam­men­ge­fasst

Druck­da­ten erstel­len ist kein Hexen­werk. Eine Vor­aus­set­zung damit es gelingt ist aller­dings ein Pro­gramm, dass alle Mög­lich­kei­ten bie­tet, die man dafür braucht. Wenn Sie trotz allem unsi­cher sind, ob die Druck­da­ten kor­rekt sind, holen Sie sich Hilfe oder nut­zen Sie den Daten-Check, denn viele Dru­cke­reien anbie­ten. Nichts ist ärger­li­cher, als ein miss­lun­ge­ner Druck – beson­ders wenn man ihn selbst ver­schul­det hat.

Wün­schen Sie sich Unter­stüt­zung beim Erstel­len von Wer­be­me­dien, dann schauen Sie mal ob ein Design-Coa­ching für Sie das rich­tige ist. Oder wol­len Sie Ihre Unter­la­gen lie­ber kom­plett gestal­ten las­sen? Dann fin­den Sie alle Infos dazu bei mei­nen Ange­bo­ten. Sie kön­nen mich auch jeder Zeit über das Kon­takt­for­mu­lar anschreiben.

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