Sind Sie auf der Suche nach einer Geschäftspartnerin oder einem Geschäftspartner, der in Zukunft die visuelle Gestaltung also den gesamten Firmenauftritt für Sie gestalten soll? Doch Sie wissen nicht so recht, ob Sie eine Grafikdesignerin, eine Werbeagentur, ein Designbüro oder eine Full-Service-Agentur beauftragen sollen – um nur einige Angebote zu nennen. Dann geht es Ihnen ähnlich wie vielen, die im Dschungel der Begrifflichkeiten zunehmend unsicher sind.
Für wen sollen Sie sich also entscheiden? So einfach ist das nicht zu beantworten, denn es hängt von vielen Faktoren ab. Um Ihnen die Entscheidung leichter zu machen, habe ich neue Aspekte unter die Lupe genommen.
Davor mache ich generell noch die Unterscheidung zwischen Agenturen und Freiberuflern.
Zu den Freiberuflern zählen Grafikdesigner, Webdesigner und Illustratoren. Agenturen sind unschwer am Namen zu erkennen; also Designagenturen, Werbeagenturen, Brandingagenturen etc.
Sowohl bei Freiberuflern als auch bei Agenturen gibt es darüber hinaus noch Spezialisierungen auf Printmedien, Corporate Design und Branding, Marketing, Webdesign und mehr. Im folgenden Beitrag wird es aber grundsätzlich darum gehen wo die Unterschiede zwischen freiberuflichen Designern und Agenturen liegen.
grafik
1 | Größe und Mitarbeiter
Die Größe ist schnell erklärt. Ein Freiberufler ist exakt eine Person. Agenturen gibt es mit nur drei Mitarbeitern aber auch mit weit über Hundert. Der Durchschnitt liegt zwischen 5 und 20 Mitarbeitern.
Ist zu Beginn klar, dass das bevorstehende Projekt so umfangreich sein wird, dass es von einem einzelnen nicht zu schaffen ist, dann ist eine Agentur die erste Wahl.
Sind Sie sich unsicher was das Auftragsvolumen angeht, dann rate ich zu einem unverbindlichen Gespräch mit dem Wunschpartner.
design
2 | Spezialisierung und Branchenkenntnis
Sowohl bei Agenturen als auch bei Freiberuflern gibt es Spezialisierungen. Es gibt Schwerpunkte wie beispielsweise Branding und Corporate Design, Internet und Digitale Medien, Marketing und Konzeption.
Außderdem gibt es Spezialisierungen auf Branchen, also beispielsweise Agenturen, die nur Kunden aus dem Gesundheitswesen betreuen oder Grafikdesigner, die hauptsächlich für Kunden in der Musikbranche arbeiten.
Ob eine Spezialisierung auf die eigene Branche einen Vorteil bringt, kann ich pauschal nicht beantworten. Wichtiger aus meiner Sicht ist es, ob das Angebot der Agentur oder des Designers zum Auftrag passt. Ist das Ziel eine neue Webseite zu erstellen, dann liegt man beim Webdesigner oder der Internetagentur richtig.
Für ein neues Logo mit Erscheinungsbild kann die Wahl auf einen Grafikdesigner oder eine Brandingagentur fallen. Da Werbe- und Full-Service-Agenturen eine große Bandbreite anbieten, wären Sie dort wahrscheinlich mit beiden Aufträgen richtig.
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3 | Service und Angebot
Eine klassische Werbeagentur hat durch die Anzahl an Mitarbeitern ganz klar mehr Service und Angebot als ein einzelner Grafikdesigner. Es gibt Mitarbeiter für Briefing und Angebotserstellung, für Marketing, für Grafikdesign, für Buchhaltung, für Projektmanagement, für Text und ggf. noch mehr. Doch die Frage ist: Brauche ich das alles für meinen Auftrag?
Umgekehrt stellt sich die Frage: Was mache ich, wenn ich einen Grafikdesigner beauftragt habe, aber doch noch mehr Leistungen brauche wie beispielsweise einen Texter? Dann können Sie diese Leistung auf Sie zugeschnitten mit einen freiberuflichen Texter ergänzen. Viele Grafikdesigner haben deshalb ein Netzwerk, aus dem sie Empfehlungen geben können. So bezahlen Sie nur das was Sie brauchen und sind überdies noch frei in der Entscheidung wen Sie beauftragen.
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4 | Preise und Kosten
Der umfassende Service und das große Angebot einer Werbeagentur spiegelt sich in den Kosten wider. Alle Mitarbeitenden, die jeder Zeit mit ihrer Fachkenntnis zur Verfügung stehen, sind auch Teil der Kostenrechnung einer Agentur. Hinzu kommen nicht selten repräsentative Büros in guter Verkehrslage, deren Miete ein Teil des Honorars ausmachen. Als Vergleich nehme ich gerne eine Pauschalreise in ein 5‑Sternehotel. Da bezahlt man auch alles mit, ob man es nun braucht oder nicht.
Ein Freiberufler hingegen hat üblicherweise keine umfangreichen Fixkosten durch Personal und Miete und kann vergleichbare Leistungen in der Regel günstiger anbieten. Bei zu niedrigen Angeboten wäre ich allerdings misstrauisch, ob das nicht zu Lasten der Qualiät geht.
Wenn Sie sich Dienstleistungen gerne individuell nach Bedarf wünschen, und dafür bereit sind verschiedene Spezialisten zu beauftragen, dann sind Freiberufler genau die richtige Wahl.
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5 | Qualität und Zuverlässigkeit
Nun stellt sich die Frage: Bekomme ich beim Grafikdesigner die gleiche Qualität und Zuverlässigkeit wie bei einer Werbeagentur?
Die Antwort ist: es kommt darauf an….. und zwar auf den Grafikdesigner und auf die Werbeagentur. Das ist nicht anders als in anderen Branchen. Sie können 1a Qualität vom Grafikdesigner bekommen und nur etwas Mittelmäßiges von einer Agentur wie auch umgekehrt. Die Unternehmensgröße ist kein Indikator für Qualität.
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6 | Schnelligkeit und Flexibilität
Wie steht es um den Zeitfaktor bei der Umsetzung von Aufträgen? Richtig , auch das kann man pauschal nicht sagen. Je umfangreicher der Auftrag ist, desto wahrscheinlicher ist es aber, dass eine Agentur dies schneller umsetzen kann. Das liegt daran, dass mehrere Personen gleichzeitig an dem Auftrag arbeiten können. Während das Marketing noch das Konzept ausfeilt, kann die Grafik schon erste Entwürfe machen. Und während Entwürfe ausgearbeitet werden, können Texter schon Inhalte schreiben.
Die Zeitfrage ist somit auch eine Kostenfrage. Zwingt Sie der Zeitmangel eine Agentur zu wählen, wird sich das vermutlich auch im Preis bemerkbar machen.
Unabhängig davon für welchen Partner Sie sich entscheiden, sollten Sie immer genügend Zeit einplanen. Im Normalfall sitzt keiner da, dreht Däumchen und wartet bis das Telefon klingelt und ein Auftrag rein kommt.
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7 | Erreichbarkeit und Ansprechpartner
Dieser Punkt ist ein Kriterium, welches von jedem anders wahrgenommen und bewertet wird.
Bei einem Freiberufler haben Sie logischerweise nur einen Ansprechpartner für alle Angelegenheiten. Ein Informationsverlust durch „Flüsterpost“ reduziert sich also auf ein Minimum. Ebenfalls können Sie nicht beim Kollegen landen, der von Ihrem Projekt leider keine Ahnung hat.
Allerdings kann es vorkommen, dass einfach mal keiner zu erreichen ist, weil natürlich auch andere Kunden mit der gleichen Priorität betreut werden oder gerade ein Projekt die volle Konzentration braucht.
Einer meiner Kunden ist von einer Agentur zu mir gewechselt, weil es ihm wichtig ist, dass er immer den gleichen Ansprechpartner hat, der stets auf dem aktuellen Stand ist.
In einer Werbeagentur wird ein Anruf aller Wahrscheinlichkeit nach immer entgegengenommen. Wann und wie schnell das Anliegen dann bearbeitet wird, ist jedoch variabel.
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8 | Stilrichtung
Eine häufige Überlegung ist die Frage: Wie weiß ich im Voraus, ob mir das Ergebnis gefallen wird. Zu 100% kann man das natürlich nicht voraussagen. Aber im Vorfeld können Sie einiges beachten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Gestaltung genau passend ist.
Referenzen sind hilfreich, um zu sehen welchen Stil der Designer oder die Agentur haben. Bei Grafikdesignern ist der Stil meist gut erkennbar. Agenturen können durchaus verschiedene Stilrichtungen anbieten, denn dort arbeiten oft mehrere Personen in der Grafikabteilung – jeder mit seinem Stil.
Wichtiger ist in dem Zusammenhang aber die Kommunikation. Weder Agentur noch Designer können fühlen was sie denken. Je klarer Sie Ihre Vorstellungen und Wünsche äußern, desto besser wird das Ergebnis dem entsprechen, was Sie sich erwarten.
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9 | Wohlfühlen und Vertrauen
Hier kommt der letzte Tipp, den ich Ihnen noch an die Hand geben will:
Vereinbaren Sie ein unverbindliches Gespräch zum Kennenlernen. Denn selbst wenn Sie alles abgewägen, kommt es am Ende auf die Menschen an, mit denen Sie zusammenarbeiten werden. Ist man auf der gleichen Wellenlänge? Vertritt man gleiche oder ähnliche Werte? Hat man die gleiche Kommunikation?
Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit müssen also Kopf und Bauch einverstanden sein – von Ihrer Seite aus als auch von Seiten der Agentur oder des Grafikdesigners.
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Zusammengefasst

Es gibt also nicht den richtigen Designer und nicht die richtige Agentur, sondern nur den richtigen Partner, der genau zu Ihrem Unternehmen, Ihren Vorstellungen und Ihrem Auftrag passt.
Ich hoffe, dass ich Ihnen die Entscheidungsfindung vereinfacht habe und mehr Klarheit über die Unterschiede zwischen Agentur und Grafikdesigner schaffen konnte.
Wenn Sie mit mir ein unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren möchten, dann finden Sie alle Infos dazu auf meiner Kontaktseite.

*Ich schreibe diesen Text im Generisches Maskulinum und denke alle mit.