Grafikdesigner*in beauf­tra­gen: Der Projektablauf

Inhaltsübersicht

Wie läuft eigent­lich eine Zusam­men­ar­beit mit frei­be­ruf­li­chen Gra­fik­de­si­gnern ab? Das fra­gen sich viele, die ihr Design noch nie aus den Hän­den gege­ben haben. Das kann ich gut ver­ste­hen. Gerade bei wich­ti­gen und weit­rei­chen­den Ent­schei­dun­gen, möchte man gerne vorab schon mög­lichst viel wis­sen.
Es fühlt sich ein­fach bes­ser an, wenn man die wich­tigs­ten Schritte kennt. Außer­dem gibt es so weni­ger Miss­ver­ständ­nisse. Einen gro­ben Über­blick zu haben ist ein­fach beruhigend.

Darum möchte ich mit die­sem Blog­ar­ti­kel mehr Trans­pa­renz schaf­fen – zumin­dest was die Zusam­men­ar­beit mit mir angeht.

Es wird auch bei einem Über­blick blei­ben, da jedes Pro­jekt anders ist. Eine Logo­ge­stal­tung erfor­dert andere Abläufe wie die Erstel­lung einer Jubi­lä­ums­bro­schüre. Der erste Auf­trag läuft anders ab als der drölf­zehnte. Trotz­dem gibt es feste Bestand­teile und um diese soll es nun gehen.

1 | Das Erst­ge­spräch – ein kur­zes Kennenlernen

Bevor es mit dem ers­ten Pro­jekt los geht, tref­fen wir uns online oder tele­fo­nisch zu einem Erst­ge­spräch. Das kos­test Sie gar nichts, außer ca. 30 Minu­ten Ihrer Zeit und etwas Aufmerksamkeit.

Durch Ihre Recher­che haben Sie ver­mut­lich einen Wis­sens­vor­sprung was mich und meine Arbeit betrifft. Ich hin­ge­gen weiß erst mal nichts über Sie, außer dass Sie sich eine Zusam­men­ar­beit mit mir vor­stel­len kön­nen. Im Erst­ge­spräch geht es somit um ein kur­zes gegen­sei­ti­ges Ken­nen­ler­nen. Ich möchte etwas über Sie, Ihr Unter­neh­men und Ihr geplan­tes Vor­ha­ben erfah­ren. Und bestimmt haben Sie auch noch ein paar Fra­gen an mich.

Ziel des Erstgesprächs

Am Ende des Gesprächs wis­sen Sie, ob Ihr Pro­jekt bei mir rich­tig auf­ge­ho­ben ist und wie ich Sie dabei unter­stüt­zen kann.
Dazu spre­chen wir über 5 wesent­li­che Dinge:

  • die Exper­tise: Ihr Pro­jekt muss zu mei­nem Ange­bot pas­sen. Das ist zwar häu­fig der Fall, aber längst nicht immer.
  • das Bud­get: Weicht die Preis­spanne in der das Pro­jekt lie­gen wird, deut­lich von Ihren Vor­stel­lun­gen ab, ist eine mög­li­che Zusam­men­ar­beit eher unwahrscheinlich.
  • der Zeit­rah­men: Beson­ders bei einer ers­ten Zusam­men­ar­beit darf das Zeit­fens­ter für die Gestal­tung und die Abstim­mung nicht zu knapp sein.
  • die Bran­che: Ich kann nur gut umset­zen in was ich mich hin­ein­den­ken kann. Zudem nehme ich keine Auf­träge an, die inhalt­lich gegen meine Werte gehen.
  • der Stil: Ich kann nicht aus mei­ner Haut. Darum ist es wich­tig, das Ihnen mein Stil der Gestal­tung grund­sätz­lich gefällt. Am bes­ten schauen Sie sich dazu meine Refe­ren­zen an.

Abge­se­hen von den Fak­ten, ist es natür­lich auch wich­tig, dass ganz ein­fach die Sym­pa­thie stimmt. Für eine gute Zusam­men­ar­beit ist das unerlässlich.

Steht fest, dass wir uns beide eine Zusam­men­ar­beit vor­stel­len kön­nen, kann es mit dem Kos­ten­vor­anschlag wei­ter gehen. Das muss aller­dings nicht direkt im Gespräch pas­sie­ren. Manch­mal braucht man ja noch etwas Zeit zum Überlegen.

gra­fik­de­si­gner beauftragen 

2 | Der Kos­ten­vor­anschlag für Ihr Designprojekt

Den Kos­ten­vor­anschlag stimme ich mög­lichst genau auf Ihren Auf­trag ab. Dazu komme ich wahr­schein­lich mit ein paar Fra­gen auf Sie zu, falls diese im Erst­ge­spräch noch nicht geklärt wur­den. In der Regel erhal­ten Sie den Kos­ten­vor­anschlag inner­halb weni­ger Tage nach dem Erstgespräch.

Warum ein Kos­ten­vor­anschlag und kein Angebot?

Das hat den Hin­ter­grund, dass krea­tive Pro­jekte selbst bei bes­ter Pla­nung sel­ten nach Schema F ver­lau­fen. Viel­leicht gefällt Ihnen der erste Ent­wurf so gut, dass Sie gar kein zwei­ten mehr sehen wol­len. Oder die Bro­schüre soll statt der geplan­ten 16 Sei­ten nun doch 20 Sei­ten haben. 
Mit einem Kos­ten­vor­anschlag bleibt mehr Spiel­raum für „Mehr“- aber auch „Weni­ger­ar­beit“. Natür­lich spre­chen wir immer vor­her über Abwei­chun­gen, damit für Sie die Pro­jekt­kos­ten zu jeder Zeit trans­pa­rent sind.

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3 | Auf­trags­er­tei­lung + Anzahlung

Wenn Sie den Kos­ten­vor­anschlag erhal­ten haben und keine Fra­gen mehr offen sind, kann es los gehen. Dazu müs­sen Sie nichts wei­ter tun, als den Kos­ten­vor­anschlag schrift­lich zu bestä­ti­gen und mir damit den Auf­trag zu ertei­len.
Ist es unsere erste Zusam­men­ar­beit, dann wird mit der Auf­trags­er­tei­lung eine Anzah­lung fäl­lig. Denn schließ­lich möchte ich sicher sein, dass Sie es mit dem Auf­trag auch ernst meinen.

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4 | Das Brie­fing­ge­spräch – Pro­jekt­be­spre­chung und ‑pla­nung

Im Brie­fing­ge­spräch bespre­chen wir alle Details zum Pro­jekt. Wel­che das sind, ist von Pro­jekt zu Pro­jekt ver­schie­den. Wor­über wir auf jeden Fall spre­chen sind Ansprech­part­ner, Ver­ant­wor­tungs­be­rei­che (wer lie­fert was) und natür­lich die Ter­mine und Meilensteine.

Die meis­ten Fra­gen werde ich mit­brin­gen. Falls Sie etwas für das Brie­fing­ge­spräch vor­be­rei­ten sol­len, gebe ich Ihnen recht­zei­tig Bescheid.  Für das Brie­fing­ge­spräch plane ich aus­rei­chend viel Zeit. Denn alles was wir hier bedacht und bespro­chen haben, macht die Umset­zung im Anschluss leich­ter und oft sogar effi­zi­en­ter. Es ist wich­tig, dass beide Sei­ten Klar­heit dar­über haben wie die nächs­ten Schritte verlaufen.

Im Brie­fing­ge­spräch erfah­ren Sie von mir auch wel­che Bedin­gun­gen min­des­tens erfüllt sein müs­sen, damit ich mit dem Auf­trag anfan­gen kann. Bei­spiels­weise kann ich mit einem Logo­ent­wurf erst begin­nen, wenn der Fir­men­name fest­steht. Genauso macht die Gestal­tung eines Fly­ers erst Sinn, wenn Text- und Bild­ma­te­rial vor­han­den sind.

Ein gutes Brie­fing­ge­spräch spart somit drei­fach: meine Zeit, Ihr Bud­get und unser bei­der Nerven 😉.

gestaltung 

5 | Unter­la­gen, Infos und Dateien übermitteln

Nach dem Gespräch sen­den Sie mir alle bespro­che­nen Unter­la­gen zu, die ich brau­che, um mit Ihrem Pro­jekt star­ten zu kön­nen.
Erfah­rungs­ge­mäß läuft hier nicht immer alles rund und ich bekomme bei­spiels­weise Bil­der, die höchs­tens für eine Brief­marke rei­chen oder Texte, die kein Ende fin­den wol­len. Das ist kein Bein­bruch und muss Ihnen auch nicht unan­ge­nehm sein. Ich frage dann ein­fach nach und erkläre was ich genau brau­che bzw. was ange­passt wer­den sollte. Gemein­sam bekom­men wir einen guten Start hin.

layout 

6 | Ent­wurfs­phase – das Design entsteht

Jetzt geht es los. Auf der Grund­lage des Brie­fings erstelle ich für Sie die Ent­würfe. Wie lange das in etwa dau­ern wird, haben wir zuvor bespro­chen. In die­ser Phase kön­nen Sie sich erst mal ent­spannt zurück­leh­nen. Trotz­dem wäre es toll, wenn Sie erreich­bar sind, falls sich wäh­rend des Ent­wurfs von mei­ner Seite noch Fra­gen ergeben.

Designenwürfe 

7 | Prä­sen­ta­tion und Bespre­chung der Entwürfe

Sobald die Ent­würfe fer­tig sind, ver­ein­ba­ren wir einen Ter­min zur Bespre­chung. Vorab bekom­men Sie von mir ein PDF mit mei­nen Design­vor­schlä­gen. So kön­nen Sie sich alles in Ruhe anse­hen und auf sich wir­ken las­sen, ohne dass Sie sofort eine Rück­mel­dung dazu geben müs­sen. Im anschlie­ßen­den Ter­min spre­chen wir gemein­sam über die ver­schie­de­nen Ent­würfe und wie es wei­ter gehen soll.

visu­elle kommunikation 

8 | Anpas­sun­gen und Kor­rek­tu­ren des Designs

In die­ser Phase arbeite ich alle Ände­rungs­wün­sche, die wir bespro­chen haben, in die Ent­würfe ein. Je nach Pro­jekt sind das sehr unter­schied­li­che Dinge, so dass es an die­ser Stelle keine Sinn ergibt wei­ter ins Detail zu gehen. Wich­tig ist mir aller­dings zu erwäh­nen, dass Kor­rek­tu­ren und Ände­run­gen keine neuen Ent­würfe sind, außer dies wurde expli­zit besprochen.

zusammenarbeit 

9 | Finale Anpas­sun­gen des Designs

Die zweite Bespre­chung der Ent­würfe mache ich pro­jekt­ab­hän­gig ent­we­der bei einem Gesprächs­ter­min oder per E‑Mail. Hier geht es um die Fein­ab­stim­mung wie bei­spiels­weise Schreib­feh­ler oder die Aus­wahl eines Bild­aus­schnitts anpas­sen.
In die­ser Phase über­prüfe ich auch alle Details, die die Gestal­tung betref­fen, wie bei­spiels­weise ob alle Sei­ten­zah­len vor­han­den sind und  Abstände ganz genau stimmen. 

design 

10 | Die Frei­gabe der fina­len Dokumente

Nun heißt es für Sie noch mal höchste Kon­zen­tra­tion, beson­ders wenn es um Pro­jekte mit viel Text geht. Sie bekom­men von mir ein PDF mit dem fina­len Doku­ment zur Frei­gabe. Das bedeu­tet, dass Sie sich alles exakt anschauen und durch­le­sen soll­ten. Stim­men die Texte, sind die rich­ti­gen Bil­der ver­wen­det, sind Tele­fon­num­mer etc. kor­rekt.
Natür­lich habe ich all die Dinge schon wäh­rend des gesam­ten Gestal­tungs­pro­zes­ses im Blick. Doch schluss­end­lich sind Sie als Kunde für den Inhalt ver­ant­wort­lich. Die Frei­gabe des fina­len Doku­ments erfolgt immer schriftlich.

typografie 

11 | Rein­zeich­nung, Daten­über­gabe, Ver­sand an Druckerei

Mit der Frei­gabe bereite ich die Daten für den gewünsch­ten Ver­wen­dungs­zweck vor. Soll eine Bro­schüre gedruckt wer­den, erstelle ich die Druck­da­ten pas­send zu den Vor­ga­ben der Dru­cke­rei. Wurde ein Logo ent­wi­ckelt, erstelle ich alle gän­gi­gen Datei­for­mate sowie eine kleine Über­sicht zur Ver­wen­dung. Mit der Über­gabe der Daten oder dem Daten­ver­sand an eine Dru­cke­rei ist das Pro­jekt abgeschlossen.

grafik 

12 | Rech­nungs­stel­lung und Feedback

Nach­dem das Pro­jekt abge­schos­sen ist, bekom­men Sie von mir die Rech­nung zuge­schickt. Hier sehen Sie noch­mal über­sicht­lich wel­che Leis­tun­gen erbracht wur­den und ggf. wel­che Nut­zungs­rechte inklu­sive sind. Die Rechte zur Nut­zung gehen erst mit voll­stän­di­ger Bezah­lung an Sie über.

Mit einem Feed­back zur Zusam­men­ar­beit und dem Ergeb­nis kön­nen Sie mir außer­dem eine Freude machen, denn als Desi­gner lebt man nicht nur von bezahl­ten Rech­nun­gen. Noch schö­ner ist es, wenn Sie mir auch erlau­ben Ihr Feed­back als Kun­den­stimme zu ver­öf­fent­li­chen. So hel­fen Sie ande­ren Unter­neh­men, die noch unsi­cher sind wo ihr Design­pro­jekt in den bes­ten Hän­den ist.

feed­back zum designprojekt 

Fazit zur Pro­jekt­ab­lauf + eine Anekdote

Die­ser Ablauf ist beson­ders für neue Auf­träge rele­vant. Wenn wir län­ger zusam­men­ar­bei­ten, brau­chen wir natür­lich kein Erst­ge­spräch mehr und auch das Brie­fing­ge­spräch fällt meist kür­zer aus. Selbst die Ange­bots­phase ent­fällt bei vie­len mei­ner Kun­den, weil sie nach kur­zer Zeit von mei­ner trans­pa­ren­ten und fai­ren Abrech­nung über­zeugt sind. So kommt es, dass man­che Pro­jekte wie in die­ser Anek­dote vom Juli ’24 ablaufen:

Hallo Frau Bür­ger,
bitte her­un­ter­la­den und in […] Design swit­chen, Name Toronto bleibt.

[…] es folgt eine kurze inhalt­li­che Nach­frage mei­ner­seits, bevor ich anfan­gen kann […]

Hallo Herr […],
schauen Sie mal, ob das so passt.

Hallo Frau Bür­ger,
ja, passt… 😊

Ende des Auftrags.

Wol­len Sie für Ihr Design­pro­jekt gleich ein Erst­ge­spräch ver­ein­ba­ren, dann nut­zen Sie am bes­ten die Mög­lich­kei­ten auf mei­ner Kon­takt­seite.

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